Eine Million weniger Müllteile in unseren Meeren
Dank einer ganzen Armee von Tauchern
Ein einzigartiges bürgerwissenschaftliches Datenerhebungssystem, bei dem weltweit Müll eingesammelt und Daten übermittelt werden, hat diese Woche einen Meilenstein erreicht: Die Organisatoren gaben bekannt, dass mittlerweile schon eine Million Müllteile aus den Meeren entfernt wurden.
Der #OneMillionLess Meilenstein war von Project AWARE® ausgerufen worden, einer weltweit operierenden gemeinnützigen Organisation, die durch Maßnahmen auf Gemeindeebene positive Veränderungen für die Meere erreichen will. Im Rahmen von Dive Against Debris®, einem weltweiten Datenerhebungssystem für den Müll im Meer, das 2011 erstmals angewendet wurde, haben 49,188 Taucher aus 114 Ländern dabei geholfen, die Meere zu säubern und Beweise dafür zu sammeln, wie schlimm die Müllsituation im Meer weltweit tatsächlich ist.
Sport- und Berufstaucher haben von Sonnenliegen bis hin zu Batterien und Schuhen, großen Mengen an Plastiktüten, Besteck und Flaschen schon alles aus dem Meer geholt. Dank der gesammelten Daten stehen Wissenschaftlern wichtige Informationen zu Verfügung, auf deren Grundlage geschätzt werden kann, was alles auf dem Meeresboden landet. Das hilft auch bei der Suche nach Lösungen, die das empfindliche Leben in den Meeren schützen und eine saubere und gesunde Zukunft gewährleisten sollen.
Der Meilenstein wurde zu einer Zeit erreicht, in der das Problem des Plastikmülls im Meer und seine Auswirkungen auf die Gesundheit der Meere so viel Aufmerksamkeit wie noch zuvor erhalten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer landen. 2017 haben die Vereinten Nationen und nationale Regierungen ihre Bemühungen zur Reduzierung von Plastikmüll verstärkt. Die Europäische Kommission hat beispielsweise kürzlich die erste europaweite Strategie zum Thema Plastik verabschiedet. Sie ist Teil des Übergangs zu einer stärker Kreislauf-orientierten Wirtschaft, bei der Kunststoffe und ihr Wert erhalten bleiben und Abfälle vermieden und reduziert werden sollen.
Freiwillige, die sich bei Dive Against Debris engagiert haben, haben Daten geliefert, mit deren Hilfe Entscheidungsträger überzeugt werden sollen, strengere Richtlinien für Plastik durchzusetzen. Fast 70 Prozent aller Gegenstände, die über Dive Against Debris gemeldet wurden, bestanden aus Plastik. Im Dezember 2017 rief die Regierung von Vanuatu, auf der Grundlage von Studien von Umweltschutzgruppen und der lokalen Tauchbasis Big Blue, ein Einfuhr- und Produktionsverbot für nicht biologisch abbaubare Kunststoffe aus.
Project AWARE lobte diese Woche das Engagement der Taucher weltweit, die sich dafür einsetzen, dass die Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam gemacht wird und die einen großen Beitrag dazu leisten, dass der Müll aus den Meeren geholt und die Tierwelt geschützt wird. Danna Moore, Direktorin von Project AWARE, sagte: „Taucher tauchen, weil sie eine tiefe Liebe für das Meer und das Leben darin empfinden. Viel mehr als jeder andere von uns sind sie täglich mit den Schäden konfrontiert, die der Mensch und sein Handeln im Meer anrichten. Wir haben eine ganze Armee aus Aktivisten, die da draußen daran arbeiten, die Dinge zu ändern. Und wir danken jedem Einzelnen davon für seine großartige Leistung.“
Moore bittet dringend darum, dass sich noch mehr Taucher engagieren und fordert Regierungen und die Industrie auf, umgehend zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen, um den Plastikmüll zu reduzieren und Umweltsünder zu bestrafen. Die gemeinnützige Organisation bittet Taucher, bis Ende 2020 noch eine Million mehr Müllteile aus dem Meer zu holen und zu melden und dabei zu helfen, auf das wahre Ausmaß des Müllproblems im Meer aufmerksam zu machen.
Wichtige Statistiken von Dive Against Debris:
- Seit 2011 wurden eine Million Müllteile entfernt und gemeldet
- 49,188- Gerätetaucher
- 5,351 - Datenerhebungen
- 114 - Länder weltweit
- 5,597 -verhedderte oder tote Tiere
- 64% - Plastikmüll
- 307,064 kgs - Gesamtgewicht
Foto von Sunshine Divers, Thailand