Historische Fortschritte beim internationalen Schutz der Haie und Rochen
Quito, Ecuador. 9. November, 2014. Naturschützer freuen sich über die Auflistung von 21 Hai- und Rochenarten in den Anhängen des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (Convention on Migratory Species/CMS), die heute in der letzten Plenarsitzung der Vertragsstaatenkonferenz erfolgte. Mit dieser Auflistung stimmten die Mitgliedsstaaten zu, den strengen Schutz von Riffmantas, neun Teufelsrochenarten und fünf Sägefischarten zu gewährleisten. Sie verpflichteten sich zur internationalen Zusammenarbeit, um alle drei Fuchshaiarten, zwei Hammerhaiarten und den Seidenhai zu schützen.
„Wir sind ermutigt durch die überwältigende Zusage der CMS-Staaten für den Schutz einiger der weltweit meistgefährdeten Hai- und Rochenarten, darunter die hochgefährdeten Sägefische“, meint Sonja Fordham von Shark Advocates International, einem Projekt der Ocean Foundation. „Die heutige, unvorhergesehene Aktion erhöht die für verstärkte Schutzmassnahmen vorgesehene Anzahl der Hai- und Rochenarten um mehr als das Dreifache.“
Der Vorschlag, die Fuchshaie zu listen, wurde von der EU eingebracht. Die Listung der Seidenhaie wurde von Ägypten vorgeschlagen. Ecuador und Costa Rica haben gemeinsam die beiden Hammerhaiarten vorgeschlagen. Kenia schlug den Sägefisch vor und Fidschi den Riffmanta und die Teufelsrochen. 59 der 120 CMS-Vertragsstaaten nahmen an dieser Vertragsstaatenkonferenz teil.
„Manta- und Teufelsrochen sind gegenüber Überausbeutung äusserst empfindlich“, erklärte Ian Campbell vom WWF, der zur Delegation aus Fidschi gehörte. „Die Listung im Appendix I verpflichtet die CMS-Vertragsstaaten, den Fang aller Riffmanta- und Teufelsrochenarten zu verbieten und spiegelt einen verantwortungsvollen und umsichtigen Ansatz angesichts der enormen Anfälligkeit zu verschwinden wider.“
Die Listung im Appendix I des CMS verpflichtet die Staaten, die Arten streng zu schützen, während die Listung im Appendix II die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der aufgeführten Arten anregt. Die Rochen (einschliesslich der Sägefische) wurden in beiden Appendices aufgeführt, während die sechs Haiarten Appendix II hinzugefügt wurden.
„Von den Hammerhaien der Galapagos bis zu den Fuchshaien der Philippinen bilden Haie eine unglaublich beliebte Attraktion für Taucher“, vermerkt Ania Budziak von Project AWARE. „Mit zunehmender Anerkennung der wirtschaftlichen Vorteile eines entsprechenden Tourismus spielen die Stimmen der Taucher eine Schlüsselrolle beim Erreichen des Schutzes für diese einmaligen Arten.“
Während im Komitee über die Vorschläge bezüglich der Sägefische, Teufelssrochen, Hammerhaie und Fuchshaie ein Konsens erreicht wurde, lehnten Peru und Chile die Listung der Seidenhaie im CMS Appendix II ab. In der letzten Plenarsitzung jedoch stimmten die beiden Staaten nicht dagegen und machten den Weg zur Aufnahme frei.
„Wir könnten nicht glücklicher sein, dass am Ende alle Vorschläge zur Listung der Haie und Rochen im CMS angenommen wurden. Dennoch betonen wir, dass die Vorteile solcher Listungen von konkreten Folgeaktionen der Staaten abhängen“, sagte Amie Brautigam von der Wildlife Conservation Society. „Wir mahnen die Staaten, das bei dieser historischen Zusammenkunft gezeigte überragende Interesse für Haie und Rochen zu kanalisieren und in eine Vorreiterrolle für nationale Schutzmassnahmen und regionale Fangbeschränkungen zu leiten.“
Die CMS Staaten stimmten auch einer Resolution zur verbesserten Datenerfassung und einem Fischerei-Management für Haie und Rochen zu.
Datenblätter zu den neu gelisteten Arten und wie die Listungen ihnen helfen können, findest du hier.