Die hässliche Reise unseres Mülls - Was weißt du darüber?
Als ich noch ein Kind war, organisierte unsere Schule einmal im Jahr eine Säuberungsaktion. Das hat immer richtig Spaß gemacht. Erstens fiel dafür der Unterricht aus - Hurra! Zweitens aber - und das war viel wichtiger - diskutierten wir darüber, wie wir die Umwelt schützen könnten, wir entwarfen Poster mit Umweltbotschaften und sprachen über Aktionen, die wir umsetzen könnten, um das achtlose Wegwerfen von Müll zu beenden. Ich hatte das Gefühl, ich könnte es mit allem aufnehmen und dabei die Welt verbessern.
Aber trotz dieses Gefühls der Macht habe ich nie den Zusammenhang verstanden - zwischen dem Abfall auf dem Schulsportplatz oder auf der Straße und der Tatsache, dass er vom Wind in die Kanalisation, den Fluß hinunter und bis ins Meer getragen werden könnte. Es kam mir nie in den Sinn, dass unser Abfall auf eine Reise gehen und am Ziel dieser Reise dann für Verschmutzung und Zerstörung sorgen könnte.
Erst als ich als Gerätetaucher meinen ersten Atemzug unter Wasser machte, entdeckte ich, was passiert. Plötzlich war mir der Zusammenhang klar. Ich verstand, dass der auf dem Weg zum Strand fallen gelassene Abfall, die aus dem Autofenster geworfene Zigarette, die vom Wind weg gewehte Plastiktüte und der von unserer Wirtschaft produzierte und in die Kanalisation, in Wasserwege oder Flüsse getragene Müll seine Reise in Richtung Meer antritt. Und da bleibt er dann. Aus den Augen, aus dem Sinn - verschmutzt er Riffe, schnürt Meereslebewesen die Luft ab und führt dazu, dass sich unsere Meeresbewohner in ihm verfangen.
Dank unserer wachsenden Liebe für Plastik, sehen wir eine Welt, die unsere Ozeane in eine Müllhalde verwandelt. Die jährliche Produktion von Plastik ist weltweit von 1,7 Millionen Tonnen im Jahr 1950 bis heute auf fast 300 Millionen Tonnen angestiegen. Und die Auswirkungen sind enorm.
Alle sieben Arten Meeresschildkröten, über die Hälfte aller Meeressäugetierarten und nahezu zwei Drittel aller Seevögel haben Plastikmüll gefressen oder sich in im Meer treibendem Abfall verfangen. Über 10% der Arten, die unseren Müll fressen, sind vom Aussterben bedroht. Noch nicht einmal Vögel können der Kanonenkugel aus Plastik ausweichen - 95% der nordatlantischen Eissturmvögel haben schon einmal Plastik gefressen.
Auch wenn diese Statistiken beunruhigend sind, habe ich dennoch das Gefühl, die Macht zu haben, etwas zu ändern - genau wie zu der Zeit, als ich noch Schulkind war. Und seitdem ich Taucherin bin, hat diese innere Leidenschaft sogar noch zugenommen.
Ich habe die Zerstörung, die der Abfall im Meer verursachen kann, mit eigenen Augen gesehen, ich habe Haken aus Fischmäulern entfernt und Netze, Angelleinen und Plastik aus unseren Meeren entfernt. Durch Dive Against Debris kann ich Teil einer Lösung sein, die Veränderung bringt, meine Erfahrungen mit dem Müll unter den Wasseroberflächen unserer Meere teilen und die von mir gesammelten Daten weitergeben. Und wenn ich etwas gegen den Müll in den Meeren tun kann, dann kannst du das auch.
Während Menschen auf der ganzen Welt am 8. Juni den Welttag des Meeres begehen, kannst auch du mit den folgenden zwei Dingen einen positiven Beitrag leisten und Teil der Lösung werden:
1. Schau hin und berichte über Die hässliche Reise unseres Mülls - Hilf mit, deine Gemeinde, Freunde und Kollegen darüber aufzuklären, wie unser Müll ein Problem für unsere Meere wird.
2. Dive Against Debris - Nutze deinen nächsten Tauchgang. Mach es wie ich und Tausende anderer Taucher weltweit, die den Müll, den sie bei jedem Tauchgang finden, entsorgen und melden.
Gemeinsam können wir an die Öffentlichkeit bringen, welche Auswirkungen der Müll im Meer hat und unsere Meinung der ganzen Welt mitteilen. Hier kannst du ein Poster und einen Webcode zur hässlichen Reise unseres Mülls herunterladen.